Leiten und Beraten von Gruppen und Teams
Wenn Sie mit Gruppen oder Teams oder in einer Leitungsfunktion arbeiten, ganz gleich im Unternehmen, in der Schule oder in der Verwaltung, haben Sie in vielerlei Bezügen mit deren Dynamik zu tun.
Häufig gilt es, in dem komplexen Gruppengefüge der Institutionen und Organisationen unterschiedliche Rollen und Funktionen wahrzunehmen. Dies setzt ein Wissen um die Komplexität des Kooperations- und Kommunikationsgefüges der Organisation voraus, sowie ein flexibles Verhaltensrepertoire, um adäquat damit umzugehen.
Die Gruppe der Fortbildung übernimmt unterschiedliche Funktionen:
- als lebendiges Lernfeld in Aus- und Fortbildung
- als Ort der Entlastung und Unterstützung
- als Ort der Entwicklung einer gemeinschaftlichen Identität und Kultur
- als Ort der Auseinandersetzung und Entscheidungsfindung in Gremien
- als Orte der Planung, der Absprachen und Aushandlung unterschiedlicher Interessen (Gremien)
- als Ort für Fallbesprechungen und Supervision
Das Institut für Gruppendynamik und Organisationsberatung Münster igo bietet in Zusammenarbeit mit einem Team von qualifizierten TrainerInnen den Kurs „Leiten und Beraten von Gruppen und Teams“ an.
Zielsetzung
In der Gruppen- und Teamarbeit fragen Sie sich vielleicht immer wieder nach der Wirkung und Effektivität Ihres Tuns, denn „Gruppen machen“ und „Teams leiten“ heißt noch nicht automatisch, deren spezifisches Potential effektiv nutzen zu können. Unter anderem sind Sie als LeiterIn darauf angewiesen, die Bedeutung von Gruppenphänomenen zu verstehen und vor allem die Wirkung ihres eigenen Verhaltens auf andere kennen zu lernen.
Dieser Kurs stellt Sie als die LeiterInnen in Ihrer Person und Funktion in den Mittelpunkt der Arbeit, macht Prozesse und Strukturen in Gruppen erleb- und verstehbar, vermittelt Methodenkenntnisse und trainiert Fähigkeiten, um sie in den jeweiligen Gruppen anwenden zu können. Sie besprechen Ihr eigenes Leitungsverhalten, erhalten Rückmeldung, entwickeln so Ihren eigenen Leitungsstil. Damit wächst Ihre Sicherheit im Umgang mit Problemen und Konflikten.
Konzept und Methoden
Dieser Fortbildung liegt ein erfahrungsorientierter Lernansatz zugrunde, an dem sich die einzelnen Kurseinheiten orientieren. Sie enthalten in jeweils unterschiedlicher Gewichtung: Selbsterfahrung, Verhaltenstraining, Theorie- und Methodenvermittlung. Supervision in einer regionalen Supervisionsgruppe soll Ihnen helfen, das Gelernte im eigenen Praxisfeld anzuwenden.
Die Qualifikation ist auf eineinhalb Jahre angelegt, sie beginnt im November 2024 und endet im April 2026.
Informationstag
Der Informationstag ist ein Planungs- und Entscheidungsworkshop und gibt Ihnen Gelegenheit, sich über den beruflichen Werdegang und jetzigen Standort bewusst zu werden, um daraus persönliche Lernvorstellungen für die Kursabschnitte zu entwickeln. Gleichzeitig lernen Sie andere TeilnehmerInnen und die LeiterInnen kennen. Das Gesamtkonzept wird vorgestellt, inhaltliche und organisatorische Fragen werden besprochen.
Ihre Teilnahme an diesem Workshop ist Voraussetzung für den Einstieg in die Ausbildung!
In Ausnahmefällen kann stattdessen ein Einzelgespräch stattfinden.
Trainings
In den Trainings geht es – ausgehend vom eigenen Erleben – um die Auseinandersetzung mit unterschiedlich akzentuierten Gruppensituationen:
- sich selbst in Wechselwirkung zum jeweiligen Gruppenprozess erfahren
- die eigenen Reaktionsmuster erkennen und vor dem Hintergrund der persönlichen Biographie verstehen
- sich und andere in unterschiedlichen Konfliktsituationen erleben und Wege der Konfliktlösung finden
- gruppendynamische Prozesse erkennen, angemessen verbalisieren und damit zielbezogen umgehen
- Gruppensituationen, -prozesse unter institutionellen Bedingungen reflektieren und analysieren
1. Training: Die eigene Person im Kontext der Gruppe (Sensitivity Training)
2. Training: Prozesse in Gruppen
3. Training: Strukturen und Prozesse in Organisationen (Organisationstraining)
Die Trainings können auch als Einzelveranstaltungen gebucht werden!
Workshops
Die Workshops integrieren erfahrungsbezogenes Lernen mit theoretischer Vertiefung. Dazu gehören:
- typische Gruppenphänomene und ihre Bedeutung (z. B. Anfangssituationen, Widerstand, Konkurrenz und Rivalität, Fluchttendenzen …)
- Analyse strukturell und systembedingter Gegebenheiten des Praxisfeldes und ihres Einflusses auf das eigene Leitungsverhalten
- Prozessdiagnose
- Intervention in Gruppen und ihr theoretischer Hintergrund
- Designplanung
- Fallbesprechungsmodelle
1. Workshop: Diagnose von Gruppenprozessen
2. Workshop: Interventionen in Gruppen
3. Workshop: Integration und Auswertung
Informationstage
21.11.2023, 20.04.2024 und 30.08.2024, jeweils von 11 bis 16 Uhr